Hl. Strohsack (123)

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Cake day: January 12th, 2025

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  • Selbst die jüngeren Diskussionen um Abhängigkeiten aller Art bewegen den niedersächsischen CIO nicht dazu eine entsprechende Empfehlung auszusprechen, aber in Sachen Datenschutz wird den vertraglichen Zusicherungen Microsofts getraut. Na dann.

    Das Bundesland präsentiert sich damit als ein weiteres Negativ-Beispiel dafür, dass die nach wie vor starken Argumente leider nicht ausreichen um der Politik ein klein wenig mehr Vernunft beizumengen.

    Was braucht es bitte noch? Einen Generationenwechsel? Eine andere Qualifikation als Volkswirt? Mut? Zuspruch im Kollegium der IT-Beauftragen der Länder? Weisungen von höheren Beamten? Politischen Willen in den Regierungen? Austausch mit IT-Dienstleisterinnen, Branchen-Verbänden, NGOs? Wissenschaftliche Studien? Widerworte von den eigenen (Enkel-)Kindern?


  • Ich bin sonst zwigespalten was ich von Freiheitsentzug halten soll, aber in Fällen wie diesen sehe ich keine andere Option. Immerhin kann ich mich jetzt ein paar Jahre ein wenig sicherer fühlen, egal ob jetzt eine Desillusionierung und Deradikalisierung einsetzt oder das Gegenteil.

    Vielleicht geht so ein Urteil scheinbar spurlos an einigen der Verurteilten vorbei. Aber in den Köpfen wird trotzdem früher oder später etwas in Gang gesetzt und wer weiß, ob nicht mindestens eine der Personen in ihrem Weltbild nicht so gefestigt ist/bleibt.

    Ein Angebot der psychologischen Hilfe ist auf jeden Fall wertvoll um einerseits der Wissenschaft zu möglicherweise Erkenntnissen zu verhelfen, weit gedacht vielleicht sogar indirekt der Gesellschaft im ganzen, aber so oder so auch den Täterinnen das Gefühl zu geben trotz aller Distanzierung und Verachtung sie nicht gänzlich aufgegeben zu haben. Kein Mensch ist zu 100% und unumkehrbar boshaft… hoffe ich.




  • Als ob Vereine und die organisierte Zivilgesellschaft nicht eh schon ächzen beim abfedern und stützen der Gesellschaft. Und die Verwaltung und die Berufspolitik befinden sich weiter in einer toxischen Beziehung. Schon vor einigen Jahren traten Finanzämter an attac, VVN/BDA und andere heran und verursachten Probleme. Eine mögliche Gemeinnützigkeit in der Abgabenordnung basiert wohl auch nach 3 Jahren Ampel weiter im wesentlichen auf veralteten Typisierungen und eine angekündigte neue Rechtsform oder Verbesserungen in den bestehenden um sich besser für tatsächliche Werte und einen echten Gewinn für alle einzusetzen, fehlt weiter.

    In einem Wahlformat wurden die Demokratieförderprogramme von einer Person der Union zuletzt als Hobby-Projekt bezeichnet. Jetzt also diese kleine Anfrage, mit extra Zeitdruck noch eben abgefeuert und sich dabei wahrscheinlich bewusst der Debatte verweigern will. U gibt es nur ohne C, D und S.

    Es wird Zeit, dass die Union gehörig auf die Fresse fliegt und sie endlich dauerhaft und spürbar Rückhalt verliert. Die christlichen Kirchen könnten dafür wenn es nach mir geht bitte noch einmal einen Beitrag leisten.





  • Du kannst dich sogar (auch) passiv für Demokratie einsetzen indem du zum Beispiel dein Geld bewusst verwendest. Damit meine ich jetzt nicht hier und dort zu spenden oder korrekt zu konsumieren. Das ist nicht prinzipiell schlecht, aber es verfestigt tedenziell eine Schieflage bei der notwendige Änderungen individuell statt politisch und strukturell angegangen werden.

    Jedenfalls finde ich es persönlich gut mit meinem regelmäßigen und dauerhaften Verbrauch an Energie (hauptsächlich Strom) Organisationen zu finanzieren, die vernünftig sind. In meinen Augen heißt das: Die nicht nur Energie vertreiben, sondern auch selbst erzeugen und dabei gut strukturiert sind. Die hiesigen Stadtwerke sind zwar wenigstens noch in öffentlicher Hand, aber leider nicht besonders mutig und entschlossen. Immerhin sind sie unabhängig, so blieb es bei überschaubaren Kreisläufen.

    Das führt mich zum nächsten Punkt: Auswahl der Bank. Ich war zum Beispiel lange Zeit Kundin der lokalen Sparkasse, weil mir öffentliche Banken eher sympathisch sind als privatwirtschaftliche. Hinzu kommt das diese in Deutschland nicht bloß wie alle Banken von Behörden beaufsichtigt und kontrolliert werden, sondern auch mittelbar von der Öffentlichkeit durch politisch gewählte Vertreterinnen. Trotz einer Selbstbeschränkung und einer Verflechtung mit der lokalen Zivilgesellschaft (zum Beispiel durch Kulturförderung, Sponsoring für Vereine) finanzieren Sparkassen leider auch sehr fragwürdige bis negative Dinge. Von Privatbanken möchte ich jetzt gar nicht erst anfangen zu reden. Ich bin deswegen Kundin einer zwar privatwirtschaftlich organisierten, aber weniger blöden Bank. Sie war und ist nicht perfekt, aber bemüht. Die Kontrolle und Ausrichtung durch politisch gewählte Vertreterinnen findet nicht statt, stattdessen machen das die Miteigentümerinnen, denn sie ist eine Genossenschaft.

    Geld macht (leider) den Unterschied und hat so viel. Beide Möglichkeiten haben nur indirekt mit Demokratie zu tun, beide sind überdurchschnittlich teurer (erstere nicht unbedingt, zweitere wahrscheinlich), deswegen muss man sich das finanziell gönnen können und wollen. Für mich ist das Luxus, aber ich leiste es mir im guten Glauben das Geld auch gutes steuern und stützen kann.

    Ansonsten gibt es natürlich noch eine ganze Reihe aktiver Optionen: Dazu finde ich es sinnvoll über die eigenen Rollen in der Gesellschaft nachzudenken und da anzusetzen. Beispiel: Ich bin lohnabhängig und bin deswegen in der Gewerkschaft. Ich habe Eigenschaft XYZ und bin aus diesem Grund in Gruppen oder öffentlichen Gremien (von Krankheit betroffen, Kinder erziehend, …). Ich bin Nachbarin und deswegen in Zusammeschlüssen. Ich bin Mieterin und deswegen im Mieterinnenverein. Ich mag XYZ und daher aktiv in entsprechenden Vereinen (Sportclub, religiöse Gemeinde, …) oder mir ist einfach wichtig das es XYZ gibt und bedanke mich daher ausdrücklich an entsprechender Stelle (Dienstbetreiberinnen, Abgeordnete/Vertreterinnen, Behörden). Selbst Informationen zusammentragen, weitergeben, sich auf Gespräche einlassen oder selbst initiieren geht natürlich auch.